Paid Content: IVW definiert Kennzahlen für neues Meldeverfahren
Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) baut ihr Prüfangebot weiter aus. Das neue "Meldeverfahren Paid Content" ermöglicht es jetzt allen Anbietern kostpflichtiger Webinhalte und Apps, von der IVW die Verbreitung ihrer digitalen Medienangebote - über die Ermittlung der Nutzungsdaten (Visits, PageImpressions) hinaus - nunmehr auch in einer standardisierten Zählung der paid-content-Verkäufe erheben, ausweisen und überprüfen zu lassen. Bislang war dies ausschließlich für ePaper von Printtiteln möglich: Unter eng gefassten Voraussetzungen können Verlage im Rahmen der Auflagenkontrolle der IVW zu identischen elektronischen Ausgaben ihrer Zeitungen und Zeitschriften die kostenpflichtige Verbreitung melden. Die ePaper-Verkäufe werden von der IVW dann zusammen mit den gedruckten Exemplaren in den Auflagenkategorien Abonnement, Einzelverkauf und Sonstiger Verkauf ausgewiesen.
Die bezahlte Verbreitung aller weiteren paid-content-Angebote wird von der IVW jetzt mit einem eigenständigen Prüfverfahren auf Basis der je Kalendertag gültigen und kostenpflichtig vergebenen Nutzungsrechte ermittelt. Hierfür mussten neue Kennzahlen definiert werden, um mit dem Meldeverfahren die Verkäufe zu allen marktgängigen Angeboten des Paid Content erfassen zu können. Die Nutzungsrechte zu digitalen Bezahlinhalten werden in vielfältigen Formen vertrieben:
- als zeitlich befristetes Einzel-Nutzungsrecht (z.B. der Tagespass für Paywall-Inhalte einer Nachrichten-Website),
- als Einzel-Inhalts-Nutzungsrecht zu Angeboten mit Ausgabencharakter (z.B. die App zum Heft einer Frauenzeitschrift),
- als zeitlich unbefristetes Nutzungsrecht (z.B. die kostenpflichtige Wetter-App zur dauerhaften Verfügung),
- als zeitlich befristetes Abo-Nutzungsrecht (der Zugang zu Paywall-Inhalten für einen längeren Zeitraum als einen Tag) und
- als Abo-Inhalts-Nutzungsrecht zu Angeboten mit Ausgabencharakter (der regelmäßige Bezug einer Folge von Ausgaben).
Für die Meldung an die IVW werden die in einem Monat verkauften Nutzungsrechte je Gültigkeitstag aufaddiert; hinzu kommen die Nutzungsrechte aus weiter zurückliegenden Verkäufen, die noch an Kalendertagen des aktuellen Berichtsmonat gültig sind. Die so ermittelte Gesamtzahl wird durch die Anzahl der Kalendertage des jeweiligen Monats dividiert. Von dieser Durchschnittsbildung ausgenommen sind die Verkäufe zeitlich unbefristeter Nutzungsrechte, die im Verkaufsmonat einmalig voll zählen. Die IVW veröffentlicht die neuen Kennzahlen zur Verbreitung von paid-content-Angeboten monatsweise in der Zählung nach bezahlten tagesdurchschnittlichen Nutzungsrechten in Summe und differenziert nach Einzel- und Abo-Verkäufen. Gehen in die Meldung auch bezahlte Nutzungsrechte aus Kombinationsangeboten ein (z.B. App mit Printabonnement einer Tageszeitung), werden diese Verkäufe in der IVW-Ausweisung berücksichtigt.