Keine Frühjahrsbelebung für Auflagen der deutschen Zeitungen und Zeitschriften

Wie bereits zum Jahresbeginn verzeichnet die deutsche Presse auch im 2. Quartal 2003 einen Rückgang ihrer verkauften Gesamtauflagen. Von dieser Entwicklung ausgenommen sind erneut die Wochenzeitungen, die sich im Frühjahr mit einem stabilen Gesamtergebnis präsentierten. Aber auch bei der Publikumspresse gibt es eine positive Entwicklung; so ist - trotz gesunkener Gesamtverkäufe - die Anzahl der über Abonnements verkauften Exemplare von Publikumszeitschriften gestiegen. Dies geht aus der jetzt abgeschlossenen Auflagenerhebung der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) für das 2. Quartal 2003 hervor.

Die Zahlen im Einzelnen:

Tageszeitungen

Im 2. Quartal 2003 ist die durchschnittlich pro Ausgabe verkaufte Gesamtauflage der IVW-geprüften Tageszeitungen gegenüber dem vorangegangenen Quartal um 0,13 Mio. auf 26,79 Mio. Exemplare gesunken; im direkten Vergleich mit dem Vorjahr beläuft sich der Rückgang auf 0,92 Mio. Stück, die im Durchschnitt pro Erscheinungstag weniger verkauft wurden. Die verkaufte Auflage setzte sich im zurückliegenden Quartal zusammen aus 16,98 Mio. abonnierten Stücken (2/2002: 17,38 Mio.) und 9,07 Mio. im Einzelverkauf (2/2002: 9,60 Mio.) sowie 0,44 Mio. im Sonstigen Verkauf und 0,30 Mio. als Bordexemplare abgesetzten Zeitungsexemplaren (2/2002: 0,73 Mio. Sonstiger Verkauf - damals noch inklusive der Bordexemplare). Im 1. Quartal 2003 verteilte sich die verkaufte Auflage der Tageszeitungen auf 17,17 Mio. Abo-Exemplare sowie 9,00 Mio. Stück im Einzelverkauf, 0,46 Mio. Zeitungsexemplare des Sonstigen Verkaufs und 0,29 Mio. Bordexemplare.

Wochenzeitungen

Für die der IVW angeschlossenen Wochenzeitungen konnte im 2. Quartal 2003 gegenüber dem vorangegangenen Jahresviertel ein nahezu unverändertes Quartalsergebnis festgestellt werden; allein in der Zusammensetzung der Gesamtverkäufe sind Verschiebungen zugunsten der Abonnementauflage zu verzeichnen. So belief sich im 1. und 2. Quartal 2003 die durchschnittlich pro Ausgabe verkaufte Auflage der Wochentitel auf jeweils 1,87 Mio. Zeitungsexemplare, von denen im zurückliegenden Jahresviertel 1,52 Mio. Stück im Abonnement (1/2003: 1,50 Mio.) und 0,17 Mio. Stück im Einzelverkauf (1/2003: 0,18 Mio.) sowie 0,14 Mio. im Sonstigen Verkauf (1/2003: 0,15 Mio.) und 0,05 Mio. Stück als Bordexemplare (1/2003: 0,04 Mio.) abgesetzt wurden. Zum weiteren Vergleich die Zahlen des Vorjahres: Im 2. Quartal 2002 setzte sich die verkaufte Auflage von ebenfalls rund 1,87 Mio. Exemplaren zusammen aus rund 1,49 Mio. abonnierten Stücken sowie 0,17 Mio. Exemplaren des Einzelverkaufs und 0,19 Mio. Stück des Sonstigen Verkaufs (inklusive der Bordexemplare).

Publikumszeitschriften

Für die deutsche Publikumspresse ist - gegenüber dem Vorquartal - im 2. Jahresviertel 2003 ein Minus von 1,72 Mio. Exemplaren in den Gesamtverkäufen zu verzeichnen. Die durchschnittlich pro Ausgabe verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften lag bei 123,89 Mio. Zeitschriftenexemplaren, von denen 56,85 Mio. Stück im Abonnement (1/2003: 56,30 Mio.), 50,78 Mio. Exemplare im Einzelverkauf (1/2003: 53,42 Mio.) und 4,71 Mio. Stück an die Lesezirkel (1/2003: 4,69 Mio.) sowie 9,32 Mio. Stück im Sonstigen Verkauf (1/2003: 9,26 Mio.) und 2,24 Mio. Hefte als Bordexemplare (1/2003: 1,93 Mio.) abgesetzt wurden; somit ging - wie die Gegenüberstellung der Zahlen beider Quartale zeigt - der Auflagenverlust der deutschen Publikumspresse allein zulasten des Einzelverkaufs.

Ein Vergleich mit den Zahlen des Vorjahres ist nicht aussagekräftig, da die IVW-Auflagen der Publikumspresse erst seit dem 4. Quartal 2002 wieder die Verbreitungszahlen von 28 Titeln einer Verlagsgruppe enthalten, die mit über zwei Millionen Exemplaren zu den Gesamtverkäufen beitragen.

Fachzeitschriften

Die durchschnittlich im Quartal pro Ausgabe verkaufte Auflage der IVW-geprüften Fachtitel liegt im 2. Quartal 2003 bei 16,56 Mio. Exemplaren und damit um 0,21 Mio. Stück unter dem Ergebnis des vorangegangenen Quartals; gegenüber den Gesamtverkäufen des Vorjahres (2/2002: 17,03 Mio.) beträgt das Minus 0,47 Mio. Stück. Im zurückliegenden Jahresviertel setzten sich die Verkäufe der Fachpresse zusammen aus 12,32 Mio. Abonnements (2/2002: 13,22 Mio.) und 0,28 Mio. Einzelverkäufen (2/2002: 0,30 Mio.) sowie 3,96 Mio. Sonstigen Verkäufen (2/2002: 3,51 Mio.). Die Gesamtverkäufe der Fachpresse in Höhe von 25,86 Mio. Exemplaren verteilten sich im 1. Quartal 2003 auf 12,42 Mio. Abonnements, 0,32 Mio. Stück des Einzelverkaufs sowie 4,02 Mio. Exemplare des Sonstigen Verkaufs.

Kundenzeitschriften

Bei den Kundenzeitschriften fiel der Auflagenrückgang im Vergleich vom 2. zum 1. Quartal 2003 mit einem Minus von 1,47 Mio. Exemplaren deutlicher aus als bei den anderen IVW-geprüften Mediengattungen; so wurden im 2. Quartal 2003 nunmehr insgesamt 41,60 Mio. Exemplare von Kundenzeitschriften im Quartalsdurchschnitt pro Ausgabe gegen Entgelt vertrieben.