IVW präsentiert erstmals neues Online-Messverfahren
Auf einer Sitzung ihrer Technischen Kommission Online-Medien präsentierte die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) jetzt erstmals ihr neues Online-Messverfahren. Zum Einsatz sollen so genannte IVW-Zählboxen kommen, die von der IVW in Zusammenarbeit mit der Firma spring infotainment, Saarlouis, entwickelt wurden.
Die Funktionsweise des neuen Systems ist denkbar einfach: Ruft ein Internet-Nutzer eine beliebige Seite eines bei der IVW registrierten Angebots auf, wird neben den Elementen der HTML-Seite - Text, Grafiken, Bilder, Werbebanner, etc. - auch das so genannte IVW-Pixel übertragen. Jeder Abruf dieses winzigen Datenpakets, der mit einem neuen Seitenaufruf gleichzusetzen ist, wird von der Messsoftware der IVW-Box registriert. Handelt es sich um stark genutzte Websites, befindet sich dieses versiegelte und vor Manipulationen geschützte Gerät direkt bei dem entsprechenden von der IVW registrierten Anbieter. Die Nutzung weniger frequentierter Angebote wird von zentralen Zählboxen gemessen, die sich nicht bei einem der Anbieter befinden. Die auf diese Art und Weise gewonnenen Daten werden laufend an einen Zentralrechner übertragen, ausgewertet und fließen mit geringer Zeitverzögerung in die IVW-Ausweisung ein. Diese ist im World Wide Web unter www.ivw.de abrufbar und wird in regelmäßigen Zeitabständen aktualisiert.
Für die Einführung des neuen Verfahrens ist folgender Zeitplan vorgesehen: Ab Anfang Mai findet unter Einbeziehung ausgewählter IVW-Mitglieder ein einmonatiger Beta-Test statt. Bereits Anfang Juli sollen die ersten IVW-Boxen ausgeliefert werden. Geplant ist, zwischen 50 und 100 Boxen bei größeren Anbietern direkt aufzustellen.
Dr. Wolfgang Neuber, Bereichsleiter IVW-Online, sieht einen der Hauptvorteile des neuen Systems in der zuverlässigen Messung großer Datenmengen. Geht man davon aus, dass die bei der IVW registrierten Angebote derzeit monatlich drei Milliarden PageImpressions generieren, rechnen Experten mit einem Anstieg dieses Volumens auf monatlich bis zu acht Milliarden PageImpressions zum Jahresende. Dieser Entwicklung versucht die IVW durch die Konzeption ihrer Boxen Rechnung zu tragen. So ist jede IVW-Box darauf ausgelegt, dass sie maximal 25.000 Requests (Anfragen beziehungsweise Seitenabrufe) pro Sekunde zählen kann. Dabei handelt es sich um einen Spitzenlastwert. Im normalen Betrieb (Dauerlast) sollen rund 1.500 Requests beziehungsweise PageImpressions pro Sekunde gezählt werden. Dies entspricht 90.000 PageImpressions pro Minute beziehungsweise 5.400.000 Seitenabrufen pro Stunde je IVW-Box.
Weitere entscheidende Vorteile sind die Abdeckung des Gesamtmarktes - im Gegensatz zu Panelmessverfahren, die auf Stichproben basieren - sowie die Messung in Echtzeit. Dr. Neuber: "Durch das neue System sind wir in der Lage, auch in sehr kurzen Intervallen Visits und PageImpressions für alle IVW-Mitglieder auszuweisen."